Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit Eschborn – Sanierung und Neubau mit ansprechendem verbindenden Farbkonzept geben der GIZ ein neues Gesicht
Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit hat ihren Sitz in Bonn und Eschborn. Am Standort Eschborn entwickelte PBI Fassadenkonstruktionen mit unterschiedlichen Anforderungen – Sanierung des Bestands und Neubau – bei gleichzeitiger Analogie der Optik. Das Projekt wurde 2014 fertiggestellt.
Das Projekt
Der Neubau des Bürogebäudes mit Kita fasst den Firmencampus im südwestlichen Bereich. Durch die vor- und zurückschwingende Fassade ergibt sich ein Vorplatz. Damit wird der eigene Zugang ebenso betont, wie der des unmittelbar gegenüber liegenden Haupthauses. Die effizienten Grundrisse weiten sich in den Flurbereichen in unregelmäßigen Abständen zu Kommunikations- und Nutzungszonen auf. Sie lassen stets einen direkten Sichtbezug zum Campus zu. Der Neubau schließt an das bestehende ‘Haus 4’ an, dessen Sanierung ebenfalls Teil der Gesamtaufgabe war.
Leistungen PBI
Beratung, Planung, Konzeptentwicklung, Leitdetailplanung, Ausschreibung, Mitwirkung bei der Vergabe, Prüfung der Werk-und Montageplanung, stichprobenartige Qualitätssicherung vor Ort
Die Fassade
Die Planungsaufgabe der Fassade umfasste sowohl den Neubau (Haus 5) als auch ein zu sanierendes Gebäude (Haus 4). Beide Häuser sollten in einem einheitlichen Erscheinungsbild abgebildet werden. Die Herausforderung war somit, einen Neubau mit Flachdecken und ein Bestandsgebäude mit Massivbrüstungen und Stürzen fassadentechnisch anzugleichen. Dies gelang durch die Ausführung einer Aluminium-Fassadenkonstruktion mit vertikaler Gliederung, einer Betonung der Deckenstirnseiten und dem Einsatz von gebäudeübergreifend gleichen Farbelementen.
Die Farbigkeit wurde realisiert durch eine Kombination von rückseitig flächig in unterschiedlichen Sonderfarbtönen emaillierten Glaspaneelen sowie unterschiedlich farbig eingesetztem Siebdruck auf transparenten Verglasungen. Auf diese Weise entsteht ein lebendiges und freundliches Farbspiel. Dieses erstreckt sich, strichcodeartig und je Geschoss versetzt, über die Gesamtfassadenfläche.
Die horizontalen Betonungen der Deckenstirnseiten durch vorgelagerte Aluminiumkästen geben den Gebäuden neben der Eleganz zudem einen ruhigen Gegenpol zu den Farbelementen. Sie schaffen als Funktionselemente die Aufnahme des außen liegenden Sonnenschutzes.
Im Neubaubereich wurden die Öffnungselemente als raumhohe, manuelle Schiebe-Dreh-Flügel ausgebildet. Diese schaffen neben einem optimalen Lüftungsquerschnitt gleichzeitig die Funktion der Absturzsicherung. Der Sonnenschutz ist als flexibler Sonnenschutz aus motorisch betätigten Raffstoren ausgeführt.
Die Gesamtplanung und Ausführung der Gebäudefassaden erfolgten unter der Zielsetzung, die Zertifizierung DGNB in Silber zu erreichen. Das Gebäude (Neubau) wurde entsprechend ausgezeichnet.
Die Ausführung
Regelfassade / Elementfassade
Aluminium-Elementfassadenkonstruktion
Objektspezifische Neuprofileentwicklung
Raumhohe absturzsichernde Verglasungen als Zweifach-Wärmeschutz-Isolierverglasungen
In Teilbereichen gebogene Konstruktionen, Verglasungen und Paneele
Wechsel von transparenten und opaken Fassadenelementen, geschossweise versetzt
Opake Fassadenelemente mit rückseitig vollflächig emaillierten Monoverglasungen in verschiedener Farbigkeit.
Manuelle Schiebe-Dreh-Flügel, raumhoch als Sonderbeschlagsflügel zur Realisierung der Absturzsicherung
Außenliegender Sonnenschutz als Raffstore mit Seilführung, motorisch betätigt
Sonnenschutzkasten als Sonderelement Aluminium zur horizontalen Betonung der Deckenstirnseiten
Integration von manuellen Dreh-Kipp-Flügeln sowie Türelementen
Integration von motorisch betätigten RWA-Öffnungselementen
Integration von manueller Karusselldrehtür mit Glasdeckel
Integration von manuellen SG-Öffnungselementen
Fotos: Felix Krumbholz
Architekt und Auftraggeber
h4a Gessert + Randecker Generalplaner GmbH, Stuttgart
Bauherr
Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH, Eschborn
Auszeichnungen
DGNB Silber für den Neubau (2014)